Hormonelle Störungen
Hormonstörungen basieren in vielen Fällen auf Funktionsstörungen im Hypothalamus, in der Hirnhangdrüse oder in den Eierstöcken. Hier werden Hormone produziert, die für die Fortpflanzung notwendig sind.
Der Hypothalamus kann beispielsweise durch Stress oder Gewichtsverlust beeinflusst werden. Durch verminderte Ausschüttung eines von dieser Drüse produzierten Hormons ist ein Ausbleiben der Menstruation möglich.
Wenn die Hirnhangdrüse (Hypophyse) eine zu große Menge des Hormons Prolaktin produziert (Hyperprolaktinämie), kann die Reifung der Eibläschen gestört sein, was möglicherweise einen Eisprung verhindern kann.
Auch eine Funktionsstörung der Schilddrüse kann das hormonelle Gleichgewicht und somit den Eisprung beeinträchtigen.
Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS)
Dieses Syndrom betrifft 4-12 % der Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter. Bei Frauen mit Zyklusstörungen beträgt die Krankheitshäufigkeit beinahe 80 %.
Bei dieser Erkrankung spielen viele Faktoren zusammen. Die Hauptursache der Krankheitsentstehung beruht aber darauf, dass Nebennieren und Eierstöcke zu große Mengen an männlichen Hormonen (Androgenen) produzieren.
Bei Frauen mit PCO-Syndrom können unter anderem folgende Symptome auftreten:
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- unregelmäßige Menstruation
- übermäßige Gesichts- und Körperbehaarung
- fettige Haut
- Akne
- Diabetes mellitus
Vorzeitige Menopause
Normalerweise liegt das durchschnittliche Alter für den Eintritt in die Wechseljahre bei circa 52 Jahren. Ist die Frau jünger als 40 Jahre alt, spricht man von einer vorzeitigen Menopause, auch bekannt als vorzeitige Ovarialinsuffizienz. Eine vorzeitige Menopause kommt bei schätzungsweise 0,1-1 % der Frauen vor.
Wenn die Schwester oder Mutter der Frau vorzeitig in die Wechseljahre gekommen ist, sollte dies dem ärztlichen Personal berichtet werden, da es sich um eine familiäre Veranlagung handeln kann.
Fehlbildungen / Veränderungen der Gebärmutter
Bei angeborenen Fehlbildungen der Gebärmutter, kann diese beispielsweise eine Scheidewand aufweisen oder in zwei Kammern geteilt sein. Diese und weitere Formanomalien können zu einem erhöhten Risiko für eine Fehlgeburt führen.
Zu den erworbenen Veränderungen der Gebärmutter zählen unter anderem Geschwulste (Myome). Diese können unter anderem den Spermientransport sowie den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut beeinflussen und so zu einer Unfruchtbarkeit führen.
Endometriose
Die Gebärmutterschleimhaut wird als Endometrium bezeichnet. Von einer Endometriose spricht man, wenn sich Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter entwickelt, beispielsweise in oder an den Eierstöcken, den Eileitern, der Blase oder dem Darm. Auch außerhalb der Gebärmutter unterliegt dieses Gewebe denselben zyklischen Veränderungen. Eine Endometriose kann daher zu schmerzhaften Monatsblutungen und zu Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs führen, in manchen Fällen aber auch völlig symptomlos sein.
Eine leichte Endometriose hat kaum Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit. Bei schweren Formen können Verwachsungen und Narbenbildung auftreten, was nachteilig für die Fruchtbarkeit sein kann.
Verwachsungen
Verwachsungen oder Vernarbungen können Eileiter, Eierstöcke oder Gebärmutter betreffen und werden meistens durch Entzündungen im Bauchbereich oder der Organe des kleinen Beckens, Infektionen oder durch operative Eingriffe verursacht. Verwachsungen oder Vernarbungen der Gebärmutter können beispielsweise nach einer Ausschabung (Kürettage) aufgrund einer Fehlgeburt entstehen.
Sind die Eileiter betroffen, kann dies den Transport der Eizelle oder die Passage der Spermien erschweren oder verhindern.
Störung des Zervixfaktors – Dysmukorrhoe
Normalerweise ist der Zervixschleim unmittelbar vor dem Eisprung dünn und wässrig und erleichtert dadurch den Samenzellen den Eintritt in die Gebärmutter.
Infektionen oder Östrogenmangel können zu einem andersartig aufgebauten Zervixschleim führen. Dieser kann dadurch eine zähflüssige Zusammensetzung annehmen, welche die Spermien daran hindert zur Eizelle zu gelangen.
Vaginale Infektionen
Bei einer bakteriellen Vaginose ist das Risiko gegeben, dass die Infektion sich auf andere Organe des Geschlechtstrakts, wie Gebärmutter oder die Eileiter, ausbreitet.
Häufige Symptome einer vaginalen Infektion sind Juckreiz, strenger Geruch oder farbliche sowie konsistenzartige Veränderungen des Ausflusses. Die Auslöser sind oft Bakterien oder Pilze.
Sexuell übertragbare Erkrankungen
Sexuell übertragbare Erkrankungen sind meist sehr ansteckend und eine Infektion kann ernste Folgen haben. Die Ursache dieser Geschlechtskrankheiten sind Bakterien, Viren oder Pilze, die bei genitalem, oralem oder analem Verkehr übertragen werden können. Bei unbehandelten Patienten können sich Komplikationen und Spätfolgen entwickeln, welche neben lebensbedrohlichen Zuständen auch die Fruchtbarkeit betreffen können.
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